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Die Eigenschaften der Farben der 1. und 2. Ordnung
Blau
Ein reines Blau darf weder durch einen Gelbstich
zum Grünlichen, noch durch einen Rotstich zum Violetten neigen. Blau ist
eine passive, kalte Farbe. Es drängt sich nicht auf, sondern weicht zurück.
Bei einer großen blauen Fläche hat das Auge das Gefühl, in eine Tiefe
einzutauchen. Am stärksten wirkt die Transparenz und Tiefe des Blau, wenn
ein Dia mit großen Blauflächen projiziert wird oder ein Blau auf schwarzem
Untergrund steht, also jeweils, wenn das Blau einer Fläche von einer Dunkel-
heit umgeben ist. Gegen Aufhellung und Abdunklung ist Blau nicht sehr
empfindlich. Neben dem reinen Blau werden auch noch einige Helldunkel-Stufen
als reine Farbe empfunden, vor allem bei der Aufhellung zum Hellblau,
da Weiß dem Blau in seiner Kälte verwandt ist. Durch Gelb- oder Rotbeimischung
kann Blau sehr leicht zum Grünlichen oder Violetten hin tendieren.
Grün
ergibt sich aus der Mischung der beiden Primärfarben
Gelb und Blau. Ähnlich wie bei der Farbe Orange ist auch der Bereich des
Grün sehr breit gefächert und reicht bis kurz vor das Gelb und kurz vor
das Blau. Das ausgeglichene Mittelgrün ist nicht einfach zu erkennen,
erst im Kontrast zum gelblichen Grün und zum bläulichen Grün ist es deutlich
sichtbar. Grün ist die Farbe der Flora und bedeutet Fruchtbarkeit, Hoffnung.
Grün ist eine ruhige, beruhigende Farbe mit einer leichten Neigung zur
Kälte. Erst im Blaugrün, welches zum Wärmepol Rotorange den absoluten
Kältepol bildet, ist es kalt und aggressiv. Gelbgrün ist mit seiner Fröhlichkeit
und seiner Aktivität die Farbe des Frühlings und der erwachenden Natur.
Verweißlicht wird Grün kraftloser und kälter, abgedunkelt wird es zum
stumpfen Graugrün oder Olive.
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